Donnerstag, 29. April 2010

Heute schon gelacht?

Lachen ist wie Aspirin, es wirkt nur doppelt so schnell. (Groucho Marx)

Während Kinder ungefähr 400 Lacher am Tag haben, lachen Erwachsene durchschnittlich nur noch 15 Mal. Verschiedene Studien haben außerdem ergeben, dass vor 40 Jahren drei Mal mehr gelacht wurde als heute.

Humor ist immer eine individuelle Sache. Jeder kann etwas anderes für witzig halten. Paare oder Familien entwickeln oft einen eigenen Humor. Vererbt wird der Sinn für das Komische jüngsten Studien zufolge aber nicht. In jedem Fall kann man es lernen.

Zwei Sekunden Heiterkeit
Das Zwerchfell hüpft, der Puls rast, die Pupillen werden groß, die Fingerkuppen feucht, die Beinmuskulatur erschlafft, und mit gut 100 km/h bläst der Atem aus dem Mund. Zwei Sekunden und sieben schnelle HaHa-Has dauert in der Regel ein einziger Lacher. Der Mann lacht mit mindestens 280 Schwingungen pro Sekunde, bei einer Frau sind es sogar 500.

Viktor Frankl ist unter anderem durch seinen eindrucksvollen Bericht über das Konzentrationslager bekannt. In dem er eindrucksvoll aufzeigt, dass er selbst zu einer schier unbesiegbaren positiven Lebenseinstellung fähig ist. Frankl sagt:“ Der Mensch soll lernen der Angst ins Gesicht zu sehen, ja ins Gesicht zu lachen:“ Humor ist der Gegenspieler der Angst – so Frankl. Und weiter:„ Das Lachen über die Angst und das `sich-lächerlich-machen` setzt voraus, dass man sich von starren Vorstellungen über das `Man-Muss` oder das `Man-darf-nicht` löst.“ Das Lachen hat etwas Befreiendes, Frankl bezeichnet es sogar als trotzige Lebenslust und Unangepasstheit.

In vielen Kulturen gehört das Lachen schon seit Jahrtausenden zur medizinischen Therapie. Der Glaube an die Heilkraft des Lachens herrschte in Europa bis ins späte 19. Jahrhundert vor. Die danach aufkommende Schulmedizin verstand lange keinen Spass. Erst in den 70er beschäftigte man sich wieder mit der heilsamen Wirkung des Lachens. Mittlerweile ist ein Wissenschaftszweig entstanden -> die Gelotologie = gelos (griech.) Gelächter

In der Loma Linda Universität (Kalifornien) beschäftigt sich eine weltweit führende Forschergruppe mit der medizinischen Wirkung des Lachens. Dabei werden Versuche mit Gesunden und als Vergleichsexperimente mit kranken Menschen, über einen längeren Zeitraum durchgeführt und klinisch ausgewertet.

Patch Adams gründete in Arlington (USA) ein Humor-Krankenhaus, darüber gibt es eindrückliche Fallbeschreibungen. Seine Kritik an der modernen Medizin lautet: „Sie ist zu kostspielig, voller Misstrauen, zu grimmig und ohne eine freundschaftliche Beziehung zwischen Patient und Arzt. Jemand fragte Adams einmal: “Wie man denn bei einer freundschaftlichen statt hierarchischen Beziehung zwischen Arzt und Patient noch erkennen könne, wer wer sei? – Patch Adam lächelt und erwidert „Der Arzt ist derjenige, der sagt: Machen sie bitte den Oberkörper frei!“

Er sieht Spass, Liebe und Mitgefühl als das grosse Heilmittel für die Menschheit als Ganzes.

Eine kurze Übersicht zur Wirkung von Lachen auf Emotionen und Gesundheit

  • Die Sauerstoffversorgung des Gehirns steigt an
  • Glückshormone und schmerzstillenden körpereigenen Substanzen werden freigesetzt
  • Stress wird abgebaut durch verminderte Produktion der Stresshormone Adrenalin und Cortisol, dadurch kommt es zu einem besseren und erholsameren Schlaf
  • Die Verdauung wird angeregt aufgrund der Massage des Magen-Darm-Bereichs durch das Zwerchfell
  • der Kreislaufs wird aktiviert durch einen kurzfristigen Anstieg des Blutdrucks
  • die Immunabwehr wird gestärkt
  • die Gesichtsmuskeln werden entspannt
  • Botenstoffen (z.B. Gamma-Interferon) werden aktiviert, die z.B. die Vermehrung von Tumorzellen hemmen.

Und jetzt einfach zurücklehnen und lachen:

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